Audmax Erzgebirge

Dieser Audmax ist definitiv der Härteste in diesem Jahr. 200 Kilometer allroad verfeinert mit über 3550 Höhenmeter haben alle TeilnehmerInnen an diesem Tag zu bewältigen.

Willkommen im Erzgebirge

An diesem kühlen Samstagmorgen stehen rund 30 RadfahrerInnen am Freiberger Bahnhof. Zum ersten Mal startet der Audmax außerhalb von Dresden und wir freuen uns über die rege Teilnahme – denn es wird anspruchsvoll 🙂
Nach kurzer Anmeldung und Ansprache geht es auch schon los. Wir starten direkt durch eine Unterführung am Bahnhof und bewegen uns recht schnell aus Freiberg heraus. Die ersten Kilometer fliegen locker dahin und die anfangs große Gruppe spaltet sich schon jetzt deutlich auf.

Supported unsupported

Checkpoint 1 liegt bei Kilometer 30 auf einem Hügel oberhalb von Nassau. Der Blick reicht von hier aus bis weit hinein ins Erzgebirge. Ausnahmsweise ist das mal ein CP mit Verpflegung. Anne und Ingrid stehen hier und drücken fleißig Stempel in die Brevethefte. Zudem gibt es Riegel und Wasser, die uns von unseren Freunden von Sour Bicycles gesponsert wurden. Nach wochenlanger brütender Hitze umhüllt die Fahrer hier ein feiner Niesel, der die Wege zäh und den Kopf kühl hält.

So macht man Quark

Nach CP 1 geht es erstmal gemächlich bergab, bis die Quarkstraße die Beine zu Quark werden lässt. Es geht steil bergauf und wir fahren über gepflasterte Landwirtschaftswege und genießen die schönen Ausblicke ins Erzgebirge.
Wer am ersten Checkpoint nicht zugeschlagen hat, kann nun in Pockau Wasser und Nährstoffe auffüllen. Für alle, die noch versorgt sind, geht es gleich weiter an der Pockau zum nächsten CP in Niederlauterstein.
Der CP um die Burgruine liegt im nächsten langen Anstieg. Besondere Freude bereitet hier das Anfahren direkt im Berg. Nur gut, dass die Sonne nicht ganz so brennt, denn das Brennen in den Beinen reicht den meisten.
Nach mehreren, wellig dahinfliegenden Kilometern erreichen wir das Naturschutzgebiet Schwarzwassertal und nehmen den Weg bergauf in Richtung Kamm. Ein wirklich schöner Abschnitt entlang der Schwarzen Pockau, der von der berühmten Teufelsmauer und dem Nonnenfelsen noch bereichert wird. So viele Eindrücke müssen verdaut werden und das macht man am Besten beim Essen – eine kleine Gaststätte am Ende des Tals bietet mit dem sympathischen Türverkauf den idealen Ort dafür.

Bild von Attila Toth

Bild von Paul Müller

Bild von Attila Toth

Vítejte v České republice

Frisch gestärkt fahren wir durch Kühnhaide und passieren im Wald die Staatsgrenze ins Tschechische in Richtung CP 3 zum alten Zollhaus. Hier wird der Name eines Künstlers gesucht, der das Erzgebirge in zahlreichen Malereien portraitiert hat.
Von hieraus überwinden wir noch einige Anstiege, um endlich den Kamm zu überqueren. Die letzten Höhenmeter ziehen sich entlang einer kleinen, alten Straße, die von Wald und Vegetation verschlungen zu werden scheint. Man glaubt es kaum, aber mit einem Mal öffnet sich das Dickicht und wir werden mit einer herrlichen Aussicht ins Böhmische Becken samt Hügelland belohnt. Ab hier geht es auf anspruchsvollen, aber gut fahrbaren Schotterwegen hinab ins Tal. Immer wieder bietet der Wald Lücken und wir können den Blick in die Ferne schweifen lassen.

Nächster Halt knapp 570 Tiefenmeter später: eine Tankstelle in Litvínov. Die Trinkflaschen und Beine müssen dringend aufgefüllt werden. Die gelangweilte Tankwärterin kann sich über die bunten Vögel, die lediglich Süßkram und Zuckerwasser ins Freie schleppen, nur wundern. Zumindest reicht es für das Hochziehen einer Augenbraue 😉
Es sind gute 135 Kilometer geschafft, doch der Weg ist noch weit. Der nächste Anstieg lockt mit vielen Höhenmetern auf wenigen Kilometern. Die im Wald versteckte und wenig befahrene Straße meint es aber gut mit uns und ist nur im unteren Teil steil. Wir schlängeln uns Serpentine für Serpentine hoch zurück auf den Kamm.

Bild von Paul Müller

Bild von Paul Müller

Sonne, Mond und Sterne

Auf Kammhöhe bleibend fahren wir über den Schweinitztalweg zur Talsperre Rauschenbach.
Die nächsten Anstiege über Cämmerswalde, Claußnitz, Dittersbach und Burkersdorf führen uns dann zurück nach Lichtenberg. Hier passieren wir CP 4 an der Talsperre und kreuzen kurz unsere Route von heute Morgen.
Von hieraus ist es nicht mehr weit bis ins Ziel. Die letzten 25 km zurück nach Freiberg rollen fast entspannt dahin. Während manche noch die letzten Strahlen der Sonne am Bahnhof genießen können, verlassen andere das Erzgebirge im blassen, milden Mondschein. Und egal, ob früh oder spät: alle sind heil angekommen! Was für ein Tag im Sattel. 

Die Checkpoints

Für euch zum Abgleichen hier alle Checkpoints nochmal in der Übersicht:

  • CP1 | 30km | Röthenhübel | Audmax Stempelstelle
  • CP1 | 72km | Burgruine Niederlauterstein | 1. Erwähnung: 1304
  • CP3 | 97km | Altes Zollhaus | Maler des Erzgebirges: Gustav Zindel
  • CP4 | 179km | Talsperre Lichtenberg | Bauzeit in Jahren: 9
  • CP5 | 203km | Bild der Bahnhofsuhr per Mail/Instagram an Audmax

Ein Dank

Wir sind sehr zufrieden mit diesem Audmax und mit der gesamten Audmax-Saison. Euer positives Feedback zu den Strecken und Konzepten waren immer wieder schön zu hören und treiben uns weiter an.

Wir hoffen, ihr seid nächstes Jahr wieder mit dabei.

Eure Audmax-Crew


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